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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 73

1895 - Straßburg : Heitz
73 Der Weiler Ehl, der auf der Stelle der alten römischen Stadt Helvetns steht, gehört zu Benfeld. Das nahe liegende Dorf Hütten he im (2000 Einw.) hat eine große Baumwollspinnerei und -Weberei. Rheinau (1500 Einw.), Ort am Rhein. Mit der Straßenbahn Straßbnrg-Markolsheim durch die Zweiglinie Boofzheim-Rheinan verbunden. Ziegelei. Schiffbrücke. 3. O b e r e h.n h e i m * (4200 Einw.), eine alte Stadt, am Fuße des Odilieuberges, an der Ehn, an der Eisenbahn Zabern-Schlettstadt. Sie war ehe- mals eiue Reichsstadt. Progymnasium. Lehrerseminar. Die Stadt besitzt eiue schöne moderne Kirche (die alte Kirche wurde abgebrochen, nur der Turm, Kapellturm genannt, steht noch), ferner ein schönes altes Stadthaus. Oberehuheim hat zwei Fabriken, welche Kaliko und andere Baumwollzeuge, „Markircher Artikel" genannt, verfertigen; Gerbereien, Ziegelbrennereien, Getreide- und Lohmühlen. In der Nähe sind Steingruben und reiche Weinberge. 4. Geispolsheim (2270 Einw.), an der Ergers,* 3 km von der Eisenbahn Straßburg-Basel, mit einer Station dieses Namens, besitzt mehrere Mühlen und treibt großen Ackerbau. Man bant hier viel Kopfkraut, welches zur Fabrikation des Sauerkrautes verkauft wird. 1 Siehe Ehn, S. 23.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 20

1895 - Straßburg : Heitz
20 werbreiche Städtchen Than n, mit dein alten Berg- schlösse Engelsburg. Den inneren Teil beleben die weitläufigen Fabriken von W e s s e r l i n g. Im oberen Thale liegen auf einem mitten aus dem Thale auf- ragenden Berge die Trümmer des Schlosses Wilden- stein. Die Straßen nack Remiremont und Epiaal führen durch dieses Thal. 3. Das La^ichthal, auch Blnmenthal (Florival) genannt, durchströmt vou der Lauch, dessen änßerer Teil das Thal von Geb weil er heißt; ein Seiten- thal desselben ist das Murbacher Thal, in ihm^ liegen die schönen Reste der ehemaligen Abtei Mnr- dach. Kurz vor dem Eingänge desselben ragen die Reste des zerfallenen Bergschlosfes Hugfteiu empor. Am Fuß der Berge, von reichen Rebenhügeln um- geben, liegt das betriebsame Städtchen Ge bw e il e r an der Lauch. Dieser Fluß, der am Lauchen entspringt und starken Zufluß aus dem B e l ch e n s e e erhält, fließt bei Gebweiler vorbei nach Jssenheim und Merx- heim, dann in nördlicher Richtung yach Rufach und teilt sich bei Colmar in zwei Arme, wovon der eine foi der Brücke auf der Straße von Colmar nach H.-Kreuz mii der Thür sich vereinigt, der andere durch Colmar- fließt und sich in die Jll ergießt. 4. Das Thal vou S u l z m a t t, welches durch seine mineralischen Quellen berühmt ist. Es wird vom Ohmbach bewässert. 5. Das Fe cht- oder Münsterthal, welches fruchtbaren Boden und schöne Wiesen hat, wird durch rege Fa.brikthätlgkeit be'ebt. Bei Münster teilt es sich

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 24

1895 - Straßburg : Heitz
24 ehnheim bis zu ihrer Mündung trägt sie den Namen Er g er s. Von Oberehnheim führt eine Straße durch das Kliugenthal auf den Odilienberg. Dieser Berg ist wohl der merkwürdigste des El- saß. Er bildet einen langen Rücken, dessen südlich vorspringender Teil, der Männelstein, den höchsten Punkt ausmacht. Von den Felsen herab übersieht man fast das gauze Elsaß und den Breisgau1 bis an den Schwarzwald. Am Abhange des Berges erheben sich -die bereits erwähnten Ruinen des Schlosses Landsberg und etwas tiefer die Ruine des ehemaligen Klosters Trnttenhausen. Einige Schritte von dem Felsen des Männelsteins beginnt die merkwürdige Heidenmauer, welche aus großen ungleichen Qnadratsteinen besteht, die ohne Mörtel auseinandergesetzt sind. Der Umfang der Mauer beträgt 10,500 Meter, und die dadurch eingeschlossene Fläche enthält über eine Million Qua- dratmeter. Geht mau vom Männelstein über den Rücken des Berges (die Bloß), so gelangt man zu den schroffen Felsen) wo Hohenburg (Altitona) oder das Odilien-K'loster, 16 Meter tiefer als der Manuel- stein, steht. Hohenburg war iu der zweiten Hälfte des siebenten Jahrhunderts im Besitze des sagenumwobenen Herzogs' Attich oder Eticho, dieser schenkte .es seiner Tochter, der heiligen Odilia, welche hier zu Ende desselben Jahrhunderts ein Frauenkloster errichtete. 1 Landschaft am badischen Oberrhein.

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 76

1895 - Straßburg : Heitz
76 am Fuße der Vogesen, ist mit Mauern und Türmen umgeben. In dem Städtchen die altehrwürdige Kirche zu St. Peter und Paul aus dem 12. Jahrhundert, wohl die schönste romanische Kirche des Elsaß. Man findet hier Mühlen und eine Thonwarenfabrik. Die Mehrzahl der Einwohner beschäftigt sich mit Acker- und Rebbau. Grendelbruch (1440 Einw.), Gebirgsdorf an der Magel. Besuchte Sommerfrische. Starker Holz- Handel. In der Nähe die weit ausgedehnte Ruine Girbaden. Klingenthal, zur Gemeinde Borsch (1480 Einw.) gehörig, in einer herrlichen Lage zwischen den Bergen, hatte früher eine Waffenfabrik; jetzt befindet sich daselbst noch ein Kupferhammer, eine Sensenfabrik und eine Farbenfabrik. Ottrott (1600 Einw.) und St. Nabor (309 Einw.), erzeugen gute rote Weine. Oberhalb Ottrotts die Ruinen Lützelburg und Rathsamhausen, auch Ottrotter Schlösser genannt. Südlich von Ottrott der Odilienberg mit dem Kloster der heiligen Odilie, der Schutzpatronin des Elsaß. Ein durch seine Geschichte und Naturschönheiten ausgezeichneter Punkt. 4. S chirme ck (1600 Einw.), nur durch die Breusch getrennt von Vordruck [La Broque] (2400 Einw.), hat Baumwollspinnereien und -Webereien, Färbe- reien und Sägemühlen. In der Nähe findet man Marmor. Station der Linie Molsheim-Rothau. Hauptzollamt.

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 80

1895 - Straßburg : Heitz
80 plan, der - verbrannte Hof, der Metzgerplatz, der Züricherplatz. Der Kaiserplatz, der Universitätsplatz und der Bahnhofplatz sind die schönsten der neuen Plätze. Straßbnrg hat mehrere augenehme Spaziergänge: der Coutades am Schiltigheimerthor, die Orangerie, eine schöne, wohlgepflegte Gartenanlage mit Warm- Häusern. Zu den wichtigsten Gebäuden der- Stadt zählen wir zunächst die Kirchen, 7 katholische, 8 evangelische und eine Synagoge. Die katholischen sind: die Dom- kirche oder das Münster,1 eines der berühmtesten Gebäude Enropas mit seinem 142 m hohen durch- brochenen Turme, 1439 von Johann Hültz aus Köln vollendet, und seiner vielbewunderten Fassade (Fenster- rose von 13,5 m Durchmesser) uach dem Plane Erwins von Steinbach erbaut; die neue Jung-St. Peterkirche, die Alt-St. Peterkirche, die St. Johanneskirche, die St. Lud- wigskirche, die St. Magdalenenkirche, die St. Stephans- i Man unterscheidet, abgesehen von geschichtlich nicht nachweisbaren Ueberlieferungen, drei verschiedene Baue: 1) Der karolingische (Holz-) Bau, 7. Jahrhundert. 1007 durch Blitzstrahl vollständig zerstört. 2) der Bau des Bischofs Weruher. 1015—1028. 3) a. Der romanische Ban (1176—1245), von dem die Krypta, das Chor, der Kreuz- gang und die Kapellen des h. Andreas und Johann er- halten sind. b. Der gotische Bau (1252—1275), umfassend die Westfront, Langhaus und die Türme, von denen nur der Nordturm vollendet ist. — Zum Bergleiche sei die Höhe der bedeutendsten Bauwerke angegeben: Kölner Dom 156 m, Dachreiter von Notre-Dame zu Roueu 150 in, St. Nikolai in Hamburg 144 m, St. Martin in Landshut 141 m, St. Stephan in Wien 136 m, St. Peter in Rom 133 in.

6. Theil 3 - S. 40

1880 - Stuttgart : Heitz
40 Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation. Geleit bis weit vor die Stadt. In allen Dörfern, durch welche der Zug kam, standen die Bauern der Gegend in ihren Feierkleidern, um dem hochverdienten Manne die letzte Ehre zu erweisen; alle Glocken läuteten. So kam der Zug nach Halle, um 5 Uhr Abends. Eine unzählige Menge von Einwohnern war herausgeströmt, die Leiche zu empfangen. Am Thore standen die Geistlichen und der Magistrat, und die Lehrer mit den Schülern zogen vor dem Leichenwagen mit Gesängen einher, unter so entsetzlichem Gedränge, daß der Wagen oft anhalten mußte und fast zwei Stunden zubrachte, ehe er die Marktkirche erreichte. Hier wurde die Leiche niedergesetzt und Trauerlieder gesungen oder vielmehr geschluchzt; so allgemein und tief war die Betrübniß der treuen Hallenser. Am folgenden Tage begleitete man die Leiche mit denselben Ehren wieder vor das Thor, und am 22. Februar, Montags, traf sie erst in Wittenberg ein und zog durch dasselbe Thor, vor welchem Luther einst die päpstliche Bulle den Flammen übergeben hatte. Nichts von der allgemeinen Trauer der Bürger, der Frauen und Kinder! Nichts von den Feierlichkeiten des Leichenbegängnisses! Er wurde eingesenkt in eine Gruft vor dem Mare der Schloßkirche; eine schöne große Metallplatte verschließt die Gruft und zeigt den Ort, wo seine Asche ruht. Erst 14 Jahre nach ihm starb auch der edle Melanchthon. Wie er im Leben neben Luther lehrte und wirkte, so ruht er auch im Tode neben ihm. Luthern ist am 31. Oktober 1821 vom König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen ein kunstvolles Denkmal auf dem Marktplatze zu Wittenberg errichtet worden. Auf einem mächtigen, herrlich geschliffenen Granitblocke steht seine Bildsäule, in mehr als menschlicher Größe von Metall gegossen. Er hält in der Linken die aufgeschlagene Bibel, auf welche er mit der Rechten hinweist. Ueber ihm ist eine Decke von Eisen mit hohen Spitzen, ruhend auf vier eisernen Säulen, welche auf dem Granitblocke aufstehen. Später . ist auch ein Standbild Melanchthons aufgerichtet worden.*) *) Ein großartiges Resormationsdenkmal besitzt seit 1868 die Stadt Worms. Um die in der Mitte sich erhebende Colossalstatue Luthers stehen die Statuen Melanchthons, Reuchlins, Friedrichs des Weisen und Philipps von Hessen. An den Ecken des Postaments der Lutherstatue sind die Gestalten der Vorläufer der Reformation zu schauen: Petrus Waldus, Wikless, Huß, Savonarola. Die Städte Speier, Augsburg, Magdeburg sind als sitzende Frauengestalten dargestellt. Das Ganze erhebt sich auf einem Granitmauerbau. — Unter den hier genannten Vorläufern der Reformation ist von Savonarola

7. Theil 4 - S. 279

1880 - Stuttgart : Heitz
Krieg mit China. Japan. merpalastes Hier-frags*) und Besetzung der nördlichen Vorstädte und Thore der Hauptstadt, worauf unter Vermittelung des russischen Gesandten Jgnatiew, am 24. October eine Zusatzübereinkunft zu dem Friedensvertrage von Tien-tsin abgeschlossen und die Ratification sofort ausgewechselt wurde. Während China von einem inneren, durch die Händel mit England beförderten Zersetzungsproceß zu neuem Leben vorbereitet wird, ist auch Japan, dieses räthselhaste Reich, das seit mehr als zwei Jahrhunderten den Europäern eifersüchtig seine Grenzen *) Nichts gleicht der Pracht dieses Palastes. Der Eingang zur Empfangshalle ist mit Marmor gepflastert, Wände und Decken sind mit Gold, Himmelblau und Scharlach in dem prachtvollsten Styl gemalt. Der Thron des Kaisers ist aus dem schönsten dunkeln Holze geschnitzt, die Polster sind mit goldenen Drachen bestickt und zogen die allgemeine Bewunderung auf sich. Eine goldene Krücke, deren sich der Kaiser bedient zu haben scheint, fand sich gleichfalls vor. Die inneren Zimmer und Salons waren prachtvoll ausgestattet. Rollen von Seidenzeug, Satin und Krepp, alle von glänzender Arbeit waren von den französischen Soldaten bereits' wüst durch einander geworfen worden. Geschirr aus Jaspis und Porzellan von großem Werthe fand man vor und darunter auch manches Sevresgeschirr aus Ludwig Xiv. Zeit, das die Augen von Curiositätensammlern höchlich erfreut hätte; ein Staatsschwert mit dem englischen Wappen und mit Steinen besetzt, offenbar von hohem Alter, wurde Gegenstand vielen Nachdenkens. Die ungeheure Menge von Beute aller Art machte es fast unmöglich, das zu berechnen, was die Franzosen forttrugen. Einigen Begriff von der Menge von Seiden-Borrath kann man sich machen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß Geflügel, alte Töpfe und allerlei Gegenstände in die kostbarsten Satins gewickelt wurden. Alle Frauen waren verschwunden, doch liefen ihre kleinen japanesischen Hunde, die den Pinschern König Karls gleichen, in trübseliger Stimmung umher. Bei der Plünderung des kaiserlichen Sommer-Palastes, wobei sich die Franzosen, zum großen Aerger der Engländer, den besten Theil vorbehielten, fiel eine große Menge Juwelen, Uhren u. dgl. in die Hände der ersteren, von denen man sie später zu Spottpreisen kaufen konnte. Es gab gemeine Soldaten, die ihren Antheil für 20—30,000 Fr. verschacherten. Die Offiziere, vom General angefangen, sollen sich ebenfalls sehr bereichert haben. Ein Tagesbefehl des britischen Oberbefehlshabers sprach hierauf den Wunsch aus, daß alle von i>en Offizieren und Soldaten erbeuteten Gegenstände zum Besten der Armee versteigert werden sollten. Allen wurde gestattet, jene Artikel, die sie selber erbeutet, einer Schätzung zu unterwerfen, und ihnen die Wahl gelassen, dieselben entweder zu behalten oder wegzugeben. Auf solche Art kamen 200,000 Thlr. zusammen. Der Oberbefehlshaber und die englischen Generale verzichteten aus ihren Antheil; ersterem machte die Armee einen goldenen Krug von großem Werthe zum Geschenk. Der Anblick, welchen die Versteigerung darbot, die im Tempel Kama-Siri abgehalten wurde, soll einzig in seiner Art gewesen jein und würde noch größeres Interesse dargeboten haben, wenn die Franzosen nicht schon früher drei Viertel der Kostbarkeiten, mit denen der Palast angefüllt war, weggeschleppt owr zerstört hätten.

8. Theil 4 - S. 335

1880 - Stuttgart : Heitz
Proklamation. König Wilhelm I. 335 Staatsministerium und nahm die Huldigung und Verpflichtung desselben entgegen. Am 7. fand das Leichenbegängniß des Hochselkgen Königs statt, welcher seinem Wunsche gemäß in der Friedenskirche bei Sanssouci beigesetzt ward.*) Am selben Tage erließ König Wilhelm nachstehende Proclamatiou: „An Mein Volk! König Friedrich Wilhelm Iv. ruht in Gott. Er ist erlöst von den schweren Leiden, die Er mit frommer Ergebung trug. Unsere Thränen, die in gerechter Trauer fließen, wolle der Herr in Gnaden trocknen, des Entschlafenen gesegnetes Andenken wird in Meinem, in Euren Herzen nicht erloschen. Königin betrübt sich wegwenden. Da war es, als ob er alle seine Kräfte noch einmal zusammennahm, die Muskeln seines Gesichts bewegten sich, er erhob sich vom Stuhle und rief laut und voll und deutlich: „Meine theure, heißgeliebte Frau!" Es war fast sein letztes, deutlich und voll ausgesprochenes Wort.... *) Der letzte Wille lautete, wie folgt: „Wie ich bestattet sein will! Wenn Gott der Herr es giebt, daß ich meine irdische Laufbahn in der Heimath endige und wenn, um was ich ihn auf Knieen und mit Inbrunst anstehe, die Königin, meine heiß und inniggeliebte Elise, mich überlebt, so. soll ihr dieses Blatt gleich nach meinem Ableben übergeben werden. Was sie irgend daran ändert, soll befolgt werden, als stände es hier geschrieben. Ihr Befehl soll mein Befehl sein. Doch will ich einst an ihrer Seite ruhen, im selben Grabe, so nahe als möglich. Sobald mein Tod durch die Aerzte bescheinigt ist, will ich, daß man meinen Leib wasche und öffne. Mein Herz soll in ein verhältnißmäßig großes Herz aus märkischem Granit gelegt und am Eingang der Gruft im Mausoleum zu Charlottenburg (folglich zu den Füßen meiner königlichen Eltern) in den Fußboden eingemauert und mit ihm bedeckt werden. Meine Ruhestätte soll die Friedenskirche sein, und zwar vor den Stufen, die zum H. Tisch führen, zwischen dem Marmorpult und dem Anfang der Sitzplätze, zur Linken (vom Altar zur Rechten) der Mittellinie des Kirch-Schiffs, so, daß einst die Königin zu meiner Rechten ruht. Der bezeichnete Raum in ganzer Breite von unserm Kirchstuhl bis zum gegenüber gelegenen, so wie der Streifen von da an, zwischen den Sitzplätzen der Gemeine bis an die Säulen des Orgelchors soll (aus meinen hinterlassenen Mitteln) einfach, aber harmonirend mit dem H. Tisch und mit Marmor — neu gepflastert werden. Gerade über meiner Ruhestätte, flach, ohne Erhöhung über das Pflaster der Kirche, soll ein Oblvngum in weißem Marmor (ähnlich den beiden Platten im Mausoleum zu Charlottenburg) angebracht werden, auf welchem in Metall, oben das Monogramm Christi (A P &), dann die Inschrift stehen soll: Hier ruhet in Gott, seinem Heilande, in Hoffnung einer seligen Auferstehung und eines gnädigen Gerichts, allein begründet auf das Verdienst Jesu Christi unsers Allerheiligsten Erlösers und Einigen Lebens: weiland u. s. w."

9. Theil 2 - S. 38

1880 - Stuttgart : Heitz
38 Mittlere Geschichte. 1. Periode. Franken. Verordnung übrig, die er für die Verwalter seiner Meiereien entwarf. Darin ist genau bestimmt, wie die Eier verkauft, wie viel Hühner und Gänse gehalten, wie Butter, Käse, Wachs und Honig bereitet, wie das Bier gebraut und der Wein gekeltert werden sollte. Eben so wurde vorgeschrieben, wie das Vieh gehalten, wie viel geschlachtet und wozu das Geschlachtete angewendet werden sollte, und alles war darin so genau vorgeschrieben, als wenn der mächtige Kaiser nie etwas anderes gethan hätte, als Landwirthschaft treiben. — Vom Bauen war er ein großer Freund. Von 163 Landgütern und Schlössern, die sein Familieneigenthum waren, hat er die meisten gebaut, auch viele Kirchen errichtet und verbessert. An einem bestimmten Orte hielt er sich nicht auf; wie konnte er auch, da seine Geschäfte und Kriege ihn unaufhörlich um-Hertrieben? Es war damals überhaupt nicht gewöhnlich, daß ein König eine bestimmte Residenz hatte, weil es nicht so leicht wie jetzt war, von einem Orte aus ein großes Land zu regieren. Am liebsten verweilte er in Heristal, in Aachen, in Nimwegen und in Ingelheim bei Mainz, jetzt einem nur kleinen Orte, bei dem man noch die Trümmer des alten Schlosses' sieht. An allen vier Oertern baute er sich Schlösser. Das schönste war in Aachen; hierhin zog ihn schon der Gebrauch der lauen Bäder, die er sehr liebte; denn hier waren die Bäder schon zu den Zeiten der Römer gekannt und gebraucht. Er richtete das eine Bad bequemer ein, erweiterte und überbaute es, und freute sich, wenn sich recht viele — zuweilen über hundert — im Wasser umhertummelten. Hier baute er auch der Maria ein herrliches Münster, welches jedermann bewunderte. Es war mit . Gold und Silber geschmückt und mit Fenstern, Thüren und Gittern von blinkendem Erz versehen. Aus Italien ließ er die majestätischen Säulen und Marmorblöcke kommen, wofür sich der Papst einige deutsche Pferde, die wegen ihrer Stärke geschätzt wurden, ausbat. Die Künstler zum Bau wurden weit und breit her verschrieben. Die Kirche bestand aus Quadern, war rund gebaut, ruhte auf acht Marmorsäulen und war inwendig mit alter italienischer Mosaik verziert. Papst Leo kam selbst, die Kirche einzuweihen. Damit dieser große Kaiser, der mit der einen kräftigen Faust die Zügel seiner Reiche lenkte, während er mit der andern väterlichen Hand seinem Volke die friedliche Kunst des Landbaues, seinen Richtern Uebung der Gerechtigkeit und seinen Priestern den wahren Gottesdienst lehrte, uns desto deutlicher vor Augen stehe,

10. Theil 1 - S. 18

1880 - Stuttgart : Heitz
18 Alte Geschichte. 1. Periode. Aegypter. Pyramiden. eine Brücke werfen, über welche er hinüber gelangte. Da fand er eine Maner und stieg durch ein darin befindliches Loch in einen schönen Saal, dessen Decke auf vier Säulen ruhte, die ganz mit Sculpturen bedeckt waren. Aus diesem kam er in einen zweiten, von fast derselben Größe. Von dem ersten stieg er durch eine Treppe von 16 Stufen in einen schönen Gang, an dessen Ende eine andere Treppe in einen zweiten Gang führte, bis er in einen Saal trat, der mit den herrlichsten Sculpturen bedeckt war. Er übertraf an Größe bei weitem die beiden vorigen, war 37 Fuß hoch, und die Decke ruhte auf einer doppelten Reihe viereckiger Säulen. Zuletzt gelangte er noch in einen Saal, den Hauptsaal. In der Mitte desselben stand der Sarkophag des Königs, vom schönsten orientalischen Alabaster, 9 V2 Fuß lang, inwendig und auswendig mit allerhand kleinen Figuren bedeckt, welche Opfer, Procefsionen und dergleichen vorstellten. Hier fand man auch die Mumie eines heiligen Stieres und eine große Menge von kleinen Mumien und hölzernen Bildsäulen. Aber nicht allein in und bei dem alten Theben findet man solche Ruinen. Das ganze Nilthal bis tief nach Nubien hinein ist voll Denkmäler des grauesten Alterthums. Das großartigste ist der Höhlentempel in dem Fels theile bei Abu Simbel, zwei Tagereisen unterhalb der Stromschnellen von Wadi Halfa. Eine Felswand senkt sich schräg nach dem Strome hinab, vor welcher in senkrechten Nischen vier Kolossalstatuen Rhamses Ii. (Sesostris) errichtet sind. Sie sitzen auf Thronen und sind mit ihren Fußge-stellen nahe an 70 Fuß hoch, also höher als unsre Kirchen. Obwohl die Verhältnisse so kolossal sind, daß das Antlitz von einem Ohre zum andern 13 Fuß mißt, ist doch der Gesichtsausdruck ausnehmend schön. Der feine, gelbe Wüstensand hat die Kolosse zum Theil bedeckt. Zwischen den mittleren befindet sich der Eingang in den Berg. Auch hier führen Gänge und Hallen zum eigentlichen Tempelraume, der 200 Fuß tief im Felsen liegt. In Mittel-Aegypten hatte Amenemhet Iii. (von den Griechen Möris genannt), einer der noch in Memphis refibirenben Könige, ein riesenhaftes und dabei recht nützliches Unternehmen durchgeführt. Er ließ, um die wohlthätige Nilüberschwemmung über ganz Mittel- und Unter-Aegypten zu vertheilen, ein ungeheures Reservoir ausgraben, einen See, welcher eine Fläche von zehn Millionen Quadratmetern bebeckte. Am Ufer bieses See's erbaute derselbe König das Labyrinth, den Reichspalast, welcher in zwölf bedeckte
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